Mein 1976 Mercury – „Ohne V8 geht es halt nicht“

Vorstellung der Mitgliederautos….

Wie kamen wir zu dem Mercury? Tja, eigentlich wollte ich nach dem Verkauf meines Chevy Caprice Station Wagons im Oktober 2019 eine Auszeit von der Thematik US-Oldtimer für ungefähr 1 ½ bis 2 Jahre nehmen. Zum mindestens sagte ich das meiner Frau so. Ich war ganze 10 Tage „trocken“ und habe nicht nach einem neuen Fahrzeug geschaut. Danach verfiel ich wieder dem Ami-Virus. Ohne V8 geht es halt nicht.

Da ich von Kindheitsbeinen an Cadillac-Fan bin und mich mit dieser Marke sehr gut auskenne, habe ich einen Deal mit meiner Frau gemacht. Wenn ein neues Fahrzeug kommen soll, dann ein Cadillac. Der Deal stand. Gegen Mitte Dezember habe ich ungefähr 20 Telefonate wegen einiger Caddy`s gemacht und war frustriert.
Entweder waren die Fahrzeuge gerade erst verkauft worden oder aber die Verkäufer meldeten sich nicht zurück. Also schaute ich auch in andere Lager und war relativ schnell bei Lincoln angekommen. Die coolen Fullsize-Karossen der Ende 60iger bis Mitte 70iger waren schon immer interessant für mich, schließlich wuchs ich in den Achtzigern und Neunzigern auf. Fernsehserien wie „Ein Engel auf Erden“, „Ein Colt für alle Fälle“, das „A-Team“, „Simon & Simon“ und viele mehr, waren für mich immer noch sehr präsent und prägten mein Bild von diesen letzten coolen US-Fullsize-Fahrzeugen.

Also schaute ich bei meiner Suche nach solchen Gefährten. Kurz vor Weihnachten sah ich den Mercury bei einer Verkaufsplattform und war begeistert. Hier und da ein paar Stellen am Lack, aber alles Patina. Die Bilder der Innenausstattung waren noch interessanter und schließlich war der Preis die ausschlaggebende Nummer.
Da nun aber Weihnachten war, wollte ich den Verkäufer nicht während der Feiertage kontaktieren. Das gehört sich nicht. Aber am 27.12.19 konnte ich nicht mehr warten. Um 6 Uhr Morgen schrieb ich dem Verkäufer eine Email und wusste nicht ob der Wagen inzwischen verkauft war.
Geschlagene 4 ½ Stunden musste ich auf eine Antwort warten. Und ja, der Wagen war noch da. Also einen Termin für den nächsten Tag gemacht. Danach habe ich meiner Frau die Bilder von dem Merc gezeigt. Nein, es ist kein Cadillac! Aber meine Frau merkte schnell das es zwecklos war weiterhin nach Cadillacs zu suchen. Ihre Reaktion war dann noch: „Das ist ein Coupé, warum ein Coupé? Lieber ein Viertürer, da kann man besser ein- und aussteigen“. Stimmt, aber der sieht nicht ganz so cool aus. Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich ihn mir mal zwanglos anschaue.

Also fuhren mein Kumpel und ich hin. Während der Fahrt sagte ich immer: „Einfach mal schauen und wenn der es nicht wird, egal, weitersuchen.“ Doch als wir nach 1 ½ Stunden Fahrt vor dem Wagen standen und eine intensive Begutachtung vornahmen, war klar, der ist es.
Natürlich sollte der Verkäufer nichts von meiner Begeisterung merken, schließlich standen noch die Preisverhandlungen an. Doch bevor es in den Preiskampf-Ring ging, sollte eine Probefahrt alle noch vorhandenen Zweifel beseitigen. Das war ein Problem. Der Verkäufer fand die Schlüssel nicht. Was nun? Wir sagten ihm das ohne eine Probefahrt kein Kauf in Betracht kam und wir dann unverrichteter Dinge den Heimweg antreten werden. Er könne noch suchen und sich melden. Schließlich hatten wir eine längere Heimfahrt.
Ungefähr 20 Minuten nach Abfahrt klingelte das Telefon. Die Schlüssel sind aufgetaucht. Wow, ich dachte nur der Wagen will zu mir. Umgedreht, Probefahrt gemacht und die Preisverhandlung positiv beendet. Am darauffolgenden Samstag haben wir den Wagen abgeholt und ich bin seitdem richtig glücklich und happy über den Erwerb.

Ach ja, nach der Ankunft zu Hause hat unsere Tochter nach dem Erstkontakt mit dem Mercury gleich einen Namen für ihn ausgesucht. Charlie Brown soll er heißen. Natürlich darf der passende Aufkleber auf der Heckscheibe nicht fehlen. Somit hat meine Tochter den Wagen direkt ins Herz geschlossen. Nur meine Frau muss sich noch ein wenig an das Coupé gewöhnen, aber da bin ich guter Hoffnung.

Hier noch ein paar Daten zu Charlie Brown:

  • Baujahr: 1976
  • Motor: 460 ci / 7,5 Liter Hubraum – ca. 199 KW / 265 PS
  • Abm.: 5.817 mm x 2.027 mm x 1.364 mm (L/B/H)
  • Leergewicht: 2.197 kg
  • Farbe: Ginger (Braunmetallic) & Yellow
  • Ausstattung: Servolenkung und Servobremse
  • 3-Gang-Automatik
  • Klimaanlage
  • Tempomat
  • elektrische Fensterheber und elektrische Fahrersitzverstellung
  • Zentralverriegelung

 

9 Antworten auf „Mein 1976 Mercury – „Ohne V8 geht es halt nicht““

  1. Jawoll, da geht einem doch das Herz auf!??

    Eine schöne Story um ein schönen Big Block!!!

    Klassisch, roadkilling, straight attitude, und schön groooooß! ?? Meeeega!!!!???

    Coole Photos inclusive❣️

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